Wikipedia-Praxistipps – Lektion 7: Präsenz in weiteren Sprachen

von | 12. Okt 2023 | PR

Lesedauer: 4 Minuten

Lesetipps

Mit seinem Wikipedia-Leitfaden und seiner Artikelserie „Wikipedia-Praxistipps“ gibt Aufgesang Unternehmen das Rüstzeug an die Hand, in der Online-Enzyklopädie als Autoren tätig zu werden. Sich selbst um sein Artikel-Portfolio in Wikipedia zu kümmern, ist wichtiger denn je. Der Grund liegt darin, dass es sich bei Wikipedia um ein Projekt von nur wenigen aktiven Ehrenamtlern handelt, bei denen Unternehmen oder unternehmensnahe Themen (Manager, Marken oder Produkte) vielfach nicht im Fokus stehen. In der Folge kommt es dazu, dass Artikel veralten, was der Reputation schadet und auch dem Informationsbedürfnis der vielen Wikipedia-Nutzer entgegensteht.

Von daher ist die Mitarbeit von Unternehmen in der deutschsprachigen Version von Wikipedia ausdrücklich willkommen, wenn sie die Vorgaben und Regularien für solch eine direkte Mitwirkung berücksichtigen. Weitere relevante Sprachversionen solltest du bei der Artikelpflege oder der Neuanlage von Artikeln ebenfalls im Blick behalten – wenn sich die Möglichkeiten der Mitwirkung teils auch anders gestalten als in der deutschen Sprachversion. Welche Besonderheiten gelten, darum geht es diesmal bei den „Wikipedia-Praxistipps“ – zudem um Optionen für den seltenen Fall, dass Wikipedia in einem Sprachraum gar nicht zur Verfügung steht.

Relevanz: Für jeden Sprachraum einzeln prüfen

Viele Unternehmen, die es in die deutschsprachige Wikipedia geschafft haben, wären gern in der englischsprachigen Version vertreten – insbesondere, wenn sie weltweit agieren oder über Standorte im Ausland verfügen. Doch wie lässt sich das realisieren? Zunächst solltest du wissen, dass Relevanz für die ‚strenge‘ deutschsprachige Wikipedia noch keinen Anspruch auf einen Eintrag in anderen Sprachen begründet. Jede Wikipedia-Ausgabe hat nämlich eigene Regeln und Gepflogenheiten. Die enzyklopädische Relevanz, etwa für die englischsprachige Version, ist somit immer im Einzelfall zu prüfen. Entscheidend sind die von der Community definierten Kriterien sowie eine zeitüberdauernde Bedeutung, die sich üblicherweise in einer kontinuierlichen externen Rezeption manifestiert.

Wenn du selbst zu keiner klaren Einschätzung gelangst, kannst du die Community zu Rate zu ziehen. Ähnlich dem Relevanzcheck der deutschsprachigen Wikipedia gibt es auch in der englischsprachigen Version eine Seite, um die Community einzubeziehen – sie heißt Help Desk. Mit einer freundlichen Anfrage sammelst du in jedem Fall Pluspunkte – das zahlt sich spätestens dann aus, wenn es nach der Veröffentlichung wider Erwarten doch Streit um Inhalte oder den gesamten Eintrag gibt.

Wer bei neuen Artikeln nicht mit der Tür ins Haus fallen will, sollte seinen englischsprachigen Wikipedia-Artikel per Articles for Creation einreichen. Dort überprüft ein unabhängiges Community-Mitglied, ob ein Eintrag in die Online-Enzyklopädie aufgenommen werden kann.

Hohe Qualitätsansprüche unbedingt beachten

Für viele Wikipedia-Autoren ist neben der Relevanz die Qualität einer Artikelseite ausschlaggebend. Bei „grünem Licht“ für dein Vorhaben solltest du dich daher lieber nicht auf die Übersetzungstools verlassen, die auf der Autoren-Benutzeroberfläche zu finden sind – diese eigen sich allenfalls dazu, eine Grundlage für den Artikelaufbau zu erhalten. Gerade in der englischsprachigen, aber auch der französisch- und italienischsprachigen Version sind die Qualitätsansprüche hoch – und handwerkliche Mängel führen regelmäßig dazu, dass Artikel abgelehnt und gelöscht werden.

Quellen müssen nicht durchgängig in der Sprache der Ziel-Wikipedia vorliegen. Um Relevanz für den Sprachraum zu belegen, sind entsprechende Quellen jedoch durchaus notwendig. Zu beachten ist zudem, dass Unternehmen in der englischen Wikipedia – anders als in der deutschen – als Nutzer nicht zugelassen sind, sondern nur Einzelpersonen. Die Offenlegung des Interessenkonflikts erfolgt über die Namenskonstruktion „Vorname at Unternehmen“ – alternativ auf der Profilseite. Denk zu guter Letzt daran, die Interwiki-Verlinkung der Artikel vorzunehmen. Bei bestehenden Artikeln hilft der sogenannte Request Edit Wizard, Vorschläge für Korrekturen einfach zu platzieren.

China: Die Wikipedia-Alternativen Baidu Baike und Baike.com

Weit über 5.000 Unternehmen sind in China aktiv – darunter viele Mittelständler. Ein Wikipedia-Artikel würde dir hier allerdings nicht weiterhelfen, weil die chinesische Wikipedia seit dem Jahr 2015 und darüber hinaus alle anderen Sprachversionen weltweit seit 2019 dauerhaft gesperrt sind. Wenn sich dein Unternehmen auf dem fernen Riesenmarkt behaupten möchte, dann sind Artikel auf den beiden Wissensplattformen Baidu Baike und Baike.com erfolgsentscheidend. Die Wissensplattformen haben in China dieselbe hohe Bedeutung wie Wikipedia für den Rest der Welt.

Über 900 Millionen Internetnutzer gibt es in China, gleichzeitig ist das fernöstliche Land einer der stärksten Wachstumsmärkte. Ein Artikel über das Unternehmen und seine Produkte auf Baidu Baike und Baike.com ist daher nahezu unverzichtbar. Wie Wikipedia sind Baidu Baike und Baike.com offene Online-Enzyklopädien – in vereinfachter chinesischer Schrift. Registrierte Nutzer schreiben und bearbeiten die Artikel. Anders als bei Wikipedia ist es hier jedoch nicht die Community, die alles fest im Blick hat, sondern ein kommunistischer Staatsapparat, der „bösartige Angriffe“ auf staatliche Einrichtungen und missliebige Inhalte rigoros unterbindet. Jede Bearbeitung wird von respektierten Autoren und Administratoren kontrolliert, die die Zensurbestimmungen der Regierung anwenden. Für die Nutzer besteht keine Möglichkeit, die Verantwortlichen zu kontaktieren.

Hohe Hürden mit professioneller Hilfe nehmen

Während Konzerne meist schon über einen Eintrag verfügen, haben Mittelständler bisher oft noch das Nachsehen – denn die Hürden sind höher als bei Wikipedia. Ausländische Unternehmen müssen sogar den Handelsregistereintrag oder ihre Gewerbeanmeldung vorlegen. Besonders schwer wird es dein Unternehmen haben, wenn es sich neu am chinesischen Markt positioniert – dennoch besteht selbst dann die Chance, dass du den gewünschten Eintrag erhältst.

Wichtige Besonderheit ist, dass dein Unternehmen lediglich über einen einzigen Account verfügen darf. Der Artikel muss verständlich und zwingend in chinesischer Sprache verfasst sein – erwartet wird eine handwerklich „saubere Arbeit“ unter Vermeidung jeglicher werblichen Anklänge. Wenn du die Eigenheiten der Plattformen nicht durchdringst, tust du gut daran, einen Experten wie Aufgesang hinzuzuziehen – damit sich die Bemühungen auszahlen. Hast du es schließlich geschafft, darfst du dich nicht zuletzt über eine Verbesserung im chinesischen Suchmaschinenranking freuen.

 

Mit der Lektion 7 – „Präsenz in weiteren Sprachen“ – sind die „Wikipedia-Praxistipps“ zum Abschluss gekommen, was nicht bedeutet, dass es aus gegebenem Anlass nicht eine Fortsetzung geben könnte. Hier greifen wir dann gern deine Fragen auf – dein Input ist also willkommen.

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