Wikipedia-Praxistipps – Lektion 6: Marken und Streitvermeidung

von | 28. Jul 2023 | PR

Lesedauer: 4 Minuten

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Aufgesang ist einer der erfahrensten und bekanntesten Spezialdienstleister für Kommunikation in Wikipedia. Mit unserem Wikipedia-Leitfaden sowie der praktischen Unterstützung vieler Kunden – vom Mittelständler bis zum Konzern – haben wir uns über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht. Während der Leitfaden als Grundlagenwerk und Arbeitshilfe gedacht ist, geht es bei den Praxistipps um „Nebenschauplätze“ und Details einer Mitwirkung in Wikipedia – wie hier um die Relevanz von Marken und Produkten sowie die Vermeidung von Streit mit der Community.

Nach Tipps zu Personen- und Unternehmensartikeln, zu Belegen, dem Artikel-Monitoring sowie der Vermeidung typischer Fehler steht diesmal die Beurteilung der lexikalischen Relevanz von Marken und Produkten sowie das einvernehmliche Zusammenwirken mit der Community im Blickpunkt. Insbesondere der letztgenannte Aspekt verdient Beachtung, weil Meinungsverschiedenheiten und auch ruppige Auseinandersetzungen recht häufig anzutreffen sind.

Knifflige Angelegenheit: Relevanz von Marken oder Produkten

Wikipedia hat Relevanzkriterien für verschiedenste Alltagsbereiche definiert. Die Kriterien liefern Anhaltspunkte für hinreichende Relevanz. Knifflig wird es dann, wenn solche Anhaltspunkte fehlen – wie bei Unternehmern und Managern, aber eben auch bei Marken und Produkten. Doch welche Maßstäbe kommen in solchen Fällen zur Anwendung – und wie sollte dein Unternehmen bei der Beurteilung der Relevanz am besten vorgehen? Letztlich steht in dieser Frage nur die Option offen, auf die übergeordneten, allgemeinen Anhaltspunkte für Relevanz auszuweichen. Und die geben für Themen mit aktuell breiter Öffentlichkeitswirkung vor, dass sie nach sinnvollem Ermessen auch zeitüberdauernd von Bedeutung sein werden.

Du siehst: Es müssen gleich zwei Dinge zusammenkommen – eine breite Öffentlichkeitswirkung sowie eine zeitüberdauernde Bedeutung. Eine breite Öffentlichkeitswirkung ist immer dann gegeben, wenn bedeutende überregionale Medien die Marke oder das Produkt mehrfach ausführlich thematisieren. Wenige, spärliche Berichte in regionalen Tageszeitungen oder Fachpublikationen reichen nicht aus. Die zeitüberdauernde Bedeutung wiederum muss sich in einer dauerhaften medialen Rezeption widerspiegeln. Ein kurzfristiger Hype, selbst in führenden Medien, ist nicht hinreichend, um eine zeitübergreifende Bedeutung nachzuweisen. Erforderlich ist hierfür eine Berichterstattung, die sich über viele Monate oder Jahre erstreckt.

Vorab-Check bringt Klarheit

Im Zweifelsfall bringt ein Relevanzcheck Klarheit, ob andere Wikipedia-Autoren deine Sichtweise teilen und den von dir vorgebrachten Argumenten folgen. Es handelt es sich um eine Art umgekehrte Löschdiskussion, bei der die Community im Vorfeld „grünes Licht“ für ein Vorhaben gibt. Bei positivem Feedback stehen die Chancen gut, dass dein Artikel über die Marke oder das Produkt die Hürde Community nehmen wird – vorausgesetzt, dass der ‚neutrale Standpunkt‘ in dem Artikel gewahrt und alle Wikipedia-Regeln und Gepflogenheiten eingehalten sind.

Wie lässt sich Streit mit der Community vorbeugen?

Doch selbst „grünes Licht“ schützt nicht zuverlässig davor, dass es im Nachhinein wieder andere Wikipedia-Autoren wieder anders sehen. Durch unterschiedliche Auffassungen kann schlimmer Streit entstehen, der es manchmal bis in die Medien schafft, wie der Streit um die Eine-Armlänge-Abstand-Äußerung von Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker nach den Silvesternachts-Übergriffen 2015. Erboste Autoren machten ihrem Ärger auch schon mit 1-Euro-Spenden Luft, teils mit falschen Bankverbindungsdaten für das Lastschriftverfahren.

 

Ursächlich für das hohe Konfliktpotenzial ist der Charakter von Wikipedia als großes ehrenamtliches Community-Projekt mit allein in Deutschland zirka 3,4 Millionen angemeldeten Autoren. Dass es bei unterschiedlichen Ansichten schnell zum Streit kommen kann, ist also verständlich. Streitbereitschaft tritt insbesondere auch dann zutage, wenn Unternehmen an den eigenen Artikeln mitschreiben. Doch wie kannst du vermeiden, dass Meinungsverschiedenheiten hierbei eskalieren?

Verhaltensregeln kennen – für die Mitarbeit ein Muss

Um Streit vorzubeugen, gibt Wikipedia klare Regeln für die Zusammenarbeit vor. Dazu zählen insbesondere die Wikiquette und der Kritik-Knigge. Unternehmen sollten sich mit den Empfehlungen vertraut machen und sich strikt an diese halten. Wichtig ist es, dass du immer freundlich bleibst – auch, wenn du dich ungerecht behandelt fühlt. Essenziell sind Respekt und Sachlichkeit bei Kritik – getragen von der Annahme, dass jeden Autor ‚gute Absichten‘ leiten. Darüber hinaus ist es wichtig, Änderungen oder das Rückgängigmachen von Änderungen immer auch zu begründen.

Sollte es dennoch zum Dissens mit einem Benutzer kommen, lassen sich Streitpunkte auf dessen persönlicher Diskussionsseite klären – die Artikel-Diskussionsseite ist dafür nicht der richtige Ort. Bei umfangreichen Artikel-Überarbeitungen empfiehlt es sich ohnehin, dass du Kontakt zum bisherigen Hauptautor aufnimmst. In vielen Fällen lässt sich ein solcher einfach identifizieren (Link „Autoren“ am Artikelende). Kommt es nicht zur Klärung, bestehen weitere Optionen für dich darin, eine dritte Meinung einzuholen, einen Mediator hinzuziehen und den Vermittlungsausschuss anzurufen.

Für die Konfliktlösung zu empfehlen sind zudem die weniger offenen Kommunikationswege, zum Beispiel Wikipedia-E-Mail und Wikipedia-Chat, die einen vertraulichen Austausch erlauben. Wer die Handlungsoptionen kennt, reagiert gelassener auf Differenzen.

 

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