Die Einführung des Smartphones bedeutete den Einstieg in das mobile Zeitalter – die Nutzung von digitalen Inhalten verlagert sich immer stärker auf mobile Endgeräte. Auch viele Unternehmen, Medienhäuser und Spiele-Publisher haben das Potenzial des Smartphones erkannt und massenweise
Apps in die Stores von Apple und Google gespült. Heute, im Jahr 2019, gibt es rund 4 Millionen Apps. Einige haben sich etabliert, viele ihr Potenzial nie voll ausgeschöpft. Wir haben uns mit der aktuellen Lage auseinandergesetzt und wagen zugleich einen Blick in die Zukunft.
App-PR: Mit dem richtigen Konzept zum Erfolg
Die App-PR ist in einer selbstverursachten Krise. Vor wenigen Jahren reichte es noch, wenn Kommunikationsfachleute eine Pressemitteilung zum Start einer App herausbrachten, selbst Versionsveröffentlichungen mit Detailverbesserungen fanden ihre Abnehmer.
Immer mehr App-Herausgeber erkannten das Potenzial der Öffentlichkeitsarbeit, setzten dafür aber Leute ein, die weder ihr eigenes Produkt kannten, noch wussten, wie Pressearbeit professionell gemacht wird. Das führte zu einer natürlichen Abwehrhaltung der Journalisten zu App-Themen. Es waren zu viele Mails und noch mehr unnötige und arbeitsunterbrechende Anrufe.
Heute muss eine App deshalb schon etwas ganz Besonderes sein, wenn die klassische Öffentlichkeitsarbeit über die Medien funktionieren soll. Es gibt einfach zu viele Apps – und die sind sich oftmals auch noch sehr ähnlich. Wer möchte schon über die x-te Kopie einer Spielidee oder den tausendsten Taschenrechner berichten?
Die App-Herausgeber müssen zudem umdenken und unbedingt den Kundennutzen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Wer nur an sich selbst denkt, erreicht nichts.
Es gilt also zu untersuchen, welche Vorteile die Nutzung der App den Kunden bringt.
- Wo ist die App wirklich einzigartig?
- Welche Probleme der Kunden werden mit der App gelöst?
- Warum sollte der Kunde zur Problemlösung die App brauchen?
- Was kann die App besser leisten, als die bisherigen Angebote?
- Was bietet die App in der Basisversion?
- Welchen Mehrwert für den Kunden bedeutet der kostenpflichtige Premium-Zugang?
In der Öffentlichkeitsarbeit könnt ihr die Antworten auf die gestellten Fragen nutzen, zum Beispiel über Studien, Befragungen der Nutzer und Auswertung der Bewertungen.
Je klarer die Zielgruppe der App definiert ist, desto einfacher wird die Ansprache der potenziellen Nutzer.
App-PR ist heute ein Mix unterschiedlichster Kanäle, die aufeinander abgestimmt, wie in einem großen Orchester, zusammenspielen müssen.
Wenn Pressemitteilungen nicht mehr funktionieren, wird es wichtiger, eigene Kanäle und User-Communities aufzubauen, die ihr natürlich immer wieder mit frischem Content erweitern müsst. Native Advertising, Zusammenarbeit mit Bloggern und PPC-Kampagnen verhelfen zu mehr Reichweite.
App Store Optimization (ASO) ist eine Maßnahme, die kontinuierlich die App begleiten muss, damit diese nicht im Meer der Millionen Apps untergeht.
Wer eine App herausbringt, muss heute zusätzlich zum Programmieraufwand zwingend einen klaren Plan entwickeln, wie die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing für dieses Produkt finanziert werden soll – und sich einen professionellen Partner mit Erfahrung ins Boot holen. Der wird ihm sagen, was möglich ist und wieviel es kostet. Ein Kommunikationskonzept wird dann zur Basis der weiteren Aktivitäten.
Es erscheint wie eine Binsenweisheit – und doch machen wir in der Beratung immer wieder die Erfahrung, dass die Unternehmen für die Markteinführung ihrer Apps kein Budget eingeplant haben. Apple und Google bieten zwar einen Marktplatz, auf dem ihr theoretisch hunderte Millionen von Nutzern erreichen könnt, durch den Flaschenhals der Sichtbarkeit muss aber jede erfolgreiche App durch.
Im Zusammenspiel mit App-Marketing müsst ihr heutzutage für eine App wesentlich mehr tun, wenn ihr einen nachhaltigen Erfolg generieren möchtet. App-Herausgeber müssen verstehen, dass ihre App ein Produkt ist – ein Produkt, das ähnlich vermarktet werden muss, wie jedes andere Produkt.
Shopping per App. Ein Wachstumsmarkt.
Marketing mit Apps funktioniert – wenn ihr mutig und kreativ seid
Eine App haben, um eine zu haben, ist der falsche Weg
Wie geht es mit den App Stores weiter?
10 App-Trends der nächsten Monate:
- Anteil der Spiele an den App-Store-Einnahmen steigt weiter
- Werbe-Budgets für Apps erreichen neue Rekordhöhen
- Neue Abo-Modelle in den App Stores finden viele Nutzer
- Einstieg der Spiele-Industrie ins Streaming
- Reglementierungen nehmen zu
- Digitale Assistenten werden schlauer und häufiger gefragt
- Werbekosten für Apps steigen weiter
- Mobile Payment als Alternative zur Kartenzahlung
- Mobile Seitenzugriffe steigen weiter
- Suchverhalten ändert sich dramatisch bei Jugendlichen