Alles zu hreflang – Nutzen und richtige Verwendung

von | 20. Mrz 2019 | SEO

Lesedauer: 10 Minuten

Lesetipps
Ihr habt eine Website mit unterschiedlichen Sprachversionen? Ihr möchtet lokalisierten Content nutzerspezifisch in den Googlesuchergebnissen platzieren?
Ihr möchtet Google auf verschiedene Länderversionen einer Website hinweisen? Kein Problem, hier hilft hreflang!
Doch bevor Ihr hreflang nun in voller Breite kennenlernt, möchte ich folgendes Kapitel voranstellen:

Benötigt meine Website wirklich hreflang?

Als erstes sei gesagt, dass die Nichtnutzung von hreflang keinerlei Abstrafung von Google nach sich zieht. Hreflang ist kein direktes Qualitätssignal im Sinne eines Rankingfaktors, sondern kann höchstens helfen, das Google einfacher versteht, welche Webseiten zusammengehören. So kann man Google bei der lokal optimierten Ausspielung von Content unterstützen und damit unter anderem auch indirekt das Nutzererlebnis intensivieren. (siehe auch: hreflang als Rankingfaktor?)

Eine hreflang-Implementierung stellt an sich bereits einen komplexen Vorgang dar und wird im Zusammenspiel mit Filtern, paginierten Seiten etc. insgesamt schnell unübersichtlich und damit fehleranfällig. Daher ist der Einsatz von hreflang auch nicht zum Selbstzweck angeraten. Vielmehr empfiehlt Google, hreflang nur dort einzusetzen, wo ein Optimierungsbedarf auch praktisch offenkundig wird – also dort, wo lokal optimierte Seiten nicht korrekt ausgespielt werden. In so einem Fall ist auch keine Site-wide-Implementierung notwendig. Da das Prinzip hreflang auf Seitenebene funktioniert, kann es auch problemlos nur auf ausgewählten Seiten einer Domain genutzt werden.

John Mueller von Google hat sich dazu näher geäußert:

https://youtu.be/cSF48tbsjJw 

1. hreflang: Definition

hreflang – genauer gesagt das Linkattribut rel=“alternate“ hreflang=“x“ – ist ein HTML-Meta-Element und ist in den RFC 5988 beschrieben. Es weist Suchmaschinen auf verschiedene Sprach- und Länderversionen einer Website hin und wurde 2011 von Google aufgrund der zunehmenden Internationalisierung von Webseiten eingeführt.

2. Nutzen von hreflang

hreflang unterstützt Google bei der sinnvollen Zuordnung von lokalisiertem Content und ist ein möglicher Hebel, die nutzerspezifische Auslieferung von Web-Inhalten zu optimieren. Das Attribut hilft der Suchmaschine beispielsweise, einen schweizerischen Nutzer direkt auf die für seine Region und Sprache bereitgestellte Version einer Website zu verweisen.

Auszug aus der Google-Search-Console-Hilfe:

„Viele Websites wenden sich an Nutzer auf der ganzen Welt. Aus diesem Grund werden die Inhalte für bestimmte Regionen übersetzt oder darauf ausgerichtet. Mithilfe der Attribute rel=“alternate“ hreflang=“x“ kann Google Nutzern die URL für die korrekte Sprache und Region bereitstellen.[…]“

Als positiven Nebeneffekt kann die Einbindung von hreflang auch potenzielle Duplicate-Content-Probleme beheben, die aus einer international ausgerichteten Website mit unterschiedlichen Sprach- und/oder Regionsversionen resultieren. Allerdings ist das Meta-Element nicht als Wundermittel gegen Duplicate Content zu verstehen: hreflang ist und bleibt nur ein Hinweis für die Suchmaschine und keine verbindliche Anordnung. Bei identischen oder weitestgehend identischen Inhalten ist auch die korrekte Einbindung von hreflang kein Garant für eine selbstbestimmte Ausspielung der korrekten Landingpages. Das letzte Wort hat Google und für Google ist im Zweifel eher Autorität der Schlüsselfaktor als hreflang oder Ähnliches.

Darüber hinaus lässt sich per hreflang auch nicht das Geo-Ranking-Prinzip umgehen. Eine Seite, die in Deutschland auf Platz eins in den SERPs rankt, hat aufgrund von hreflang keinen automatischen Anspruch auf Platz eins in den SERPs für die jeweiligen Sprach- beziehungsweise Regionsversionen.

hreflang als Rankingfaktor?

Das Attribut an sich ist für Google zwar kein direkter Rankingfaktor und auch der anzunehmende positive Effekt auf die Nutzersignale ist nicht per se als „Rankinghebel“ zu verstehen (siehe auch „Nutzersignale Rankingfaktor/Rankingsignal für Google? Really??“ von Olaf Kopp). Auch wenn ein Effekt auf das Ranking anhand der Aussagen von Google-Verantwortlichen weder nachvollzogen noch belegt werden kann, ist zumindest davon auszugehen, dass geografisch und sprachlich angepasste Websites potenziell zu einer längeren Verweildauer – und damit verbunden einer verringerten Absprungrate – von Nutzern auf der Site führen. Ebenfalls ist eine gesteigerte Konversionsrate anzunehmen. Kurzum: Die korrekte Implementation von hreflang-Attributen ist ein Hebel, die Benutzerfreundlichkeit einer Website zu steigern.

3. Anwendungsgebiet von hreflang

hreflang bietet sich vorwiegend für international ausgerichtete Websites an, deren Inhalte in verschiedenen Sprachversionen existieren oder trotz gleicher Sprache regionale Besonderheiten aufweisen. Konkret lassen sich die Anwendungsfälle in folgende Szenarien kategorisieren:
  • Unterschiedliche Sprachen Websites mit internationaler Ausrichtung, die identische Inhalte in unterschiedlichen Sprachen ausliefern
  • Identische oder nahezu identische Inhalte Websites mit internationaler Ausrichtung, die Inhalte in der gleichen Sprache ausliefern, jedoch kleine Variationen aufgrund regionaler Unterschiede aufweisen wie zum Beispiel Währung, Lieferzeit und Lieferkosten
  • Nur Template in unterschiedlichen Sprachen Websites mit internationaler Ausrichtung und nutzergenerierten Inhalten, bei welchen lediglich die Template-Elemente der Seite wie das Menü oder Verweise auf das Impressum übersetzt werden
  • Nur Teilbereiche übersetzt Websites, die nur Teilbereiche in Versionen mit unterschiedlicher Sprach- und/oder Regionszugehörigkeit anbieten
Abgrenzung zu rel=“canonical“ Während ihr per rel=“canonical“ eine Priorisierung vornehmt und dadurch auf eine dominantere Version eines Dokuments hinweist, dient hreflang ausschließlich dazu, lokalisierte Inhalte möglichst nutzerspezifisch auszuspielen, in dem ihr der Suchmaschine entsprechende Hinweise gibt. Welche Suchmaschinen unterstützen hreflang? Suchmaschine Google: Ja Bing: Nein, Alternative: HTML Meta Language Tag Yandex: Ja, über HTML Baidu: Nein, Alternative: HTML Meta Language Tag Naver: Nein, Alternative: HTML Meta Language Tag Seznam: Ja, über HTML

4. Richtige Verwendung von hreflang

Aufbau Das rel=“alternate“ hreflang=“x“ HTML-Meta-Element besteht grundsätzlich aus drei Attributen:
  • rel=„alternate„ Das rel-Attribut beschreibt die Beziehung, in der die Dokumente zueinander stehen. Der Wert „alternate“ beinhaltet die alternative Version des Dokuments.
  • hreflang=“x“
hreflang ermöglicht aber eine sehr feine Differenzierung mit unter anderem folgenden Variablen:
  • Sprache Beispiele: „en“, „es“ oder „de“ Der Wert wird auf Basis von ISO 639-1 gewählt und bezeichnet die Sprache, in der der Content vorliegt.
  • Extlangtag Mit diesem Subtag könnt ihr die ausgewählte Sprache weiter spezifizieren, zum Beispiel: zh-yue: Cantonese Chinese
  • Script Beispiele: „Latn“ oder „Cyrl“ (ISO 15924) Script bezeichnet das zugrundeliegende Schriftsystem.
  • Region: ISO 3166 codes oder UN M.49 codes Der Wert wird auf Basis von ISO 3166-1 gewählt. Ein weit verbreiteter Fehler ist die Annahme, mit der Auszeichnung „RW“ (eigentlich: Ruanda) den „Rest oft he World“ und mit „LA“ (eigentlich: Laos) Lateinamerika zu bezeichnen.
  • Variante Das Subtag kann Dialekte oder Schriftsysteme auszeichnen, die ihr nicht durch die anderen Tags abdecken konntet. Das Subtag wird dementsprechend sehr selten genutzt und findet sich vorwiegend in sehr spezialisiertem Contents und Nischenthemen wieder. Beispiele: – sl-SI-nedis: Ein slowensicher Dialekt – de-DE-1901: Deutsche Rechtschreibung nach der Reform von 1901
  • Extension Extensions sind eine zusätzliche Erweiterung zum Sprach-Tag (siehe oben), tauchen in der Praxis aber überaus selten auf. Eine der wenigen Quellen, die ihr zu diesem Thema findet, beschreibt sie als „Single letter followed by additional subtags“ und weist als Beispiel das „u“ aus, das vom Unicode Consortium eingebracht wurde, um weitere Informationen zu Sprache und lokalen Gebaren hinzuzufügen.
Die Struktur bei der Umsetzung folgt der Vorgabe: {language}-{extlangtag}-{script}-{region}-{variant}-{extension} Am häufigsten trefft ihr aber auf die Ausführung mit ausschließlich Sprache und Region. Beispiel: hreflang=“de-AT“ Auch wenn die Regionscodes oft mit Großbuchstaben erfasst werden, ist dies übrigens nicht obligatorisch. X-Default Um Definitionslücken bei der Spezifizierung vorzubeugen, bietet sich auch bei der hreflang-Einbindung eine Fallback-Lösung an. Diese wird über den Wert „x-default“ bereitgestellt und gewährleistet, dass, sollte keine spezifische Seite für einen bestimmte Regions- oder Sprachtypen festgelegt sein, eine allgemeingültige Standardseite als Alternative bereitgestellt werden kann.
  • href=„URL„ Zu Sprach- und Regionscode zugehörige absolute URL Beispiel: rel=“alternate“ hreflang=„en-US„ href=„https://www.website.com/en-us/seite.html“ Das Beispieldokument liegt in englischer Sprache (en) vor und ist auf die Region der Vereinigten Staaten von Amerika (US) ausgerichtet. Der Content auf https://www.website.com/en-us/seite.html ist demnach für englischsprachige Nutzer in den USA vorgesehen.
Einbindung von hreflang Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Ansätze, hreflang in eine Website einzubinden:
  • HTML-Head-Bereich
  • HTTP-Head-Bereich
  • XML-Sitemap
Im Vorfeld der hreflang-Einbindung ist angeraten, zu jeder einzelnen Seite einer Website die sprachlichen und regionalen Schwesterseiten zu identifizieren und in einem Set zusammenzufassen. Wichtig bei der Implementierung ist nämlich, dass jedes Dokument einer Website beziehungsweise jede URL sowohl einen hreflang-Verweis auf seine sprachlichen oder regionalen Alternativdokumente erhält, als auch einen Rückverweis auf sich selbst. hreflang-Verlinkungen erfolgen also mindestens bi-, wenn nicht sogar multidirektional. Seiten, auf die per hreflang verwiesen wurde, müssen diesen Verweis auch zurückspielen, damit hreflang ordentlich implementiert ist. Google spricht in der Search Console ansonsten von „keine Rücklinks“. Ein Set muss also insgesamt konsistent sein: Wenn Dokument A Verweise auf die Dokumente A, B und C enthält, brauchen Dokument B und C exakt dieselben Verweise. Dieses Prinzip trägt den großen Vorteil in sich, dass alle hreflang-Auszeichnungen der einzelnen Dokumente innerhalb eines URL-Sets komplett identisch sind, wodurch die Angaben erheblich einfacher und übersichtlicher sind. Zusammengefasst ist also zu beachten, dass jedes Dokument eines Sets auf alle anderen Dokumente des Sets verlinken muss – inklusive sich selbst. Wichtig: Ihr müsst hreflang auf URL-Ebene implementieren! Es reicht also kein einzelner Verweis zwischen verschiedenen Sprach-/Länderversionen auf übergeordneter Ebene, sondern jede URL benötigt individuelle Verweise. UPDATE: John Müller hat am 29. Juni 2018 über Twitter mitgeteilt, dass der Selbstverweis bei hreflang nicht zwingend notwendig sei: Self-referential hreflang is optional, but you’re right – it’s a good practice! — 🍌 John 🍌 (@JohnMu) June 29, 2018 Diese Aussage steht aber (Stand 08.08.2018) im Kontrast zur offiziellen Google-Hilfe: „In jeder Sprachversion müssen die Version selbst sowie alle anderen Sprachversionen aufgelistet sein.“ (Quelle: https://support.google.com/webmasters/answer/189077?hl=de) hreflang im HTML-Head-Bereich Die folgenden Beispiele erklären die Einbindung von hreflang im HTML-Head-Bereich. Diese Form der Einbindung kommt in der Praxis am häufigsten vor. Sprachtargeting link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“ Im obigen Beispiel wird https://www.website.de/page.html als Version für den deutschen Sprachraum definiert und https://www.website.com/en/page.html für den Englischen. Sprach- und Regionstargeting link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“en-CA“ href=“https://www.website.com/en-CA/page.html“ Aufbauend auf das erste Beispiel wird hier zusätzlich https://www.website.com/en-CA/page.html als englischsprachige Version für die Region Kanada ausgezeichnet. Sprach- und Regionstargeting inklusive x-default: link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“en-CA“ href=“https://www.website.com/en-CA/page.html“ link rel=“alternate“ hreflang=“x-default“ href=“https://www.website.com/page.html“ Dieses Beispiel nimmt zusätzlich den hreflang-Wert x-default auf und definiert so https://www.website.com/page.html als sogenannten Fallback für nicht-per-hreflang-spezifizierte Fälle. hreflang im HTTP-Head-Bereich Für nicht auf HTML basierende Dokumente (zum Beispiel PDFs), kann die hreflang-Anmerkung im HTTP-Head-Bereich übergeben werden. <https://www.website.com/de/page.pdf>; rel=“alternate“;hreflang=“de“, <https://www.website.com/en-CA/page.pdf>; rel=“alternate“;hreflang=“en-CA“ <https://www.website.com/page.pdf>; rel=“alternate“;hreflang=“x-default“ Ähnlich den vorangegangenen Beispielen wird hier https://www.website.com/de/page.pdf dem deutschen Sprachraum allgemein und https://www.website.com/en-CA/page.pdf dem englischen Sprachraum in der Region Kanada zugewiesen. Auch hier ist zusätzlich der hreflang-Wert x-default aufgenommen, um https://www.website.com/page.pdf als sogenannten Fallback für nicht per hreflang spezifizierte Fälle auszuzeichnen. hreflang in der XML-Sitemap Auch in der XML-Sitemap lassen sich bereits hreflang-Anweisungen unterbringen: !–?xml version=“1.0″ encoding=“UTF-8″?–> urlset xmlns=““http://www.sitemaps.org/schemas/sitemap/0.9″“ xmlns:xhtml=““http://www.w3.org/1999/xhtml““> url> loc>https://www.website.de/page.html xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““de““ href=““https://www.website.de/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““en-CA““ href=““https://www.website.com/en-CA/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““x-default““ href=““https://www.website.com/page.html“/“> url> loc>https://www.website.de/en-CA/page.html xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““de““ href=““https://www.website.de/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““en-CA““ href=““https://www.website.com/en-CA/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““x-default““ href=““https://www.website.com/page.html“/“> url> loc>https://www.website.com/page.html xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““de““ href=““https://www.website.de/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““en-CA““ href=““https://www.website.com/en-CA/page.html“/“> xhtml:link rel=““alternate““ hreflang=““x-default““ href=““https://www.website.com/page.html“/“> Da die XML-Sitemap eine Möglichkeit ist, hreflang-Verweise zentral zu hinterlegen, sind hier die bi- beziehungsweise multidirektionalen Verweise gesammelt aufzunehmen. Dies führt im Beispiel zu insgesamt drei separaten URL-Elementen. Ansonsten folgt das Prinzip den vorangegangenen Beispielen: https://www.website.com/de/page.html wird dem deutschen Sprachraum allgemein und https://www.website.com/en-CA/page.html dem englischen Sprachraum in der Region Kanada zugewiesen. Ebenfalls ist hier der hreflang-Wert x-default zusätzlich definiert, um https://www.website.com/page.html als sogenannten Fallback für nicht per hreflang spezifizierte Fälle auszuzeichnen. Es ist anzuraten, die XML-Sitemap nach ihrer Einbindung über die Google Search Console auf Unstimmigkeiten zu überprüfen.

5. Wie könnt ihr den Erfolg von hreflang feststellen?

Sichtbarkeit und Seitenaufrufe Angenommen ein Unternehmen in den USA hat eine .com-Domain und eine .co.uk-Domain. Nach erfolgreicher Einbindung von hreflang ist mit einem Anstieg der Sichtbarkeit der .co.uk-Domain zu rechnen und, eng damit verknüpft, mit einem zu erwartenden Rückgang der Seitenaufrufe der .com-Domain, da nun britische Besucher von der Suchmaschine häufiger auf die .co.uk-Domain verwiesen werden sollten und seltener auf die .com-Domain. Einen ähnlichen Effekt könnt ihr in der Google Search Console beobachten, sofern ihr die einzelnen Regional- beziehungsweise Sprachvarianten einer Webseite in der Search Console als einzeln hinterlegt habt. Das Ansteigen der Seitenaufrufe der .co.uk-Domain sollte auch in diesem Fall nachvollziehbar sein.

6. hreflang: ccTLD, Subdomain oder Verzeichnis?

In den vorangegangenen Beispielen habe ich mich aus Gründen der Übersichtlichkeit auf URLs beschränkt, deren Internationalisierung über Verzeichnisse abgebildet wurde. Aber auch andere Möglichkeiten sind denkbar:

ccTLD
link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“>
link rel=“alternate“ hreflang=“es“ href=“https://www.website.es/page.html „>
link rel=“alternate“ hreflang=“en-GB“ href=“https://www.website.co.uk/page.html“>

Subdomain

link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“>
link rel=“alternate“ hreflang=“es“ href=“https://es.website.com/page.html“>
link rel=“alternate“ hreflang=“en-GB“ href=“https://uk.website.com/page.html“>

Alle Varianten könnt ihr auch frei kombinieren. Hier ist keine besondere Konsistenz erforderlich.

7. Vorteil: generische Sprachversionen

Mit zusätzlichen Versionen von URLs, deren Targeting nur auf eine bestimmte Sprache, aber nicht zusätzlich auf eine Region abzielt, kann man Sprachen-Fallbacks erschaffen und so potenziell mehr Nutzer optimaler erreichen. Diesen Vorteil könntet ihr in diesem Beispiel wie folgt nutzen: link rel=“alternate“ hreflang=“de-DE“ href=“https://www.website.de/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“en-US“ href=“https://www.website.com/us/page.html“> Besser: link rel=“alternate“ hreflang=“de-DE“ href=“https://www.website.de/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“en-US“ href=“https://www.website.com/us/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.com/de/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/page.html“>

8. Potenzielle Stolpersteine bei der hreflang-Einbindung

Sprachcode-Regionscode
  • Korrekte Syntax bei der Angabe der Codes beachten: hreflang=“Sprache-Region“
  • Nur Codes verwenden, die den Standards der ISO 3166-1 oder ISO 639-1 entsprechen. Fehlermeldungen diesbezüglich sind seit Juli 2014 in der Google Search Console > Suchanfragen > Internationale Ausrichtung zu finden.
  • Die angegebene Ausrichtung in der Search Console > Suchanfragen > Internationale Ausrichtung sollte mit den hreflang-Angaben im Einklang stehen.
x-default
  • Korrekte Syntax beachten.
  • Der Wert x-default darf pro Dokument nur einmal zugewiesen sein.
  • Es ist kein Problem, eine URL gleichzeitig x-default und einer spezifischen Sprache – und optional Region – zuzuordnen:
link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“> […] link rel=“alternate“ hreflang=“x-default“ href=“https://www.website.com/page.html“>
  • x-default nicht benutzt Um x-default als Fallback zu verwenden, könnt ihr auch einfach auf eine Verteilerseite verweisen, von der der Nutzer selbst seine Weiterleitung auf die favorisierte Sprach-/Regionsversion entscheidet.
href=“URL“
  • Keine absoluten URLs Obwohl es generell nicht obligatorisch ist, beugt ihr durch die bevorzugte Nutzung absoluter URLs möglichen Fehlinterpretationen von Suchmaschinen vor.
Nicht so gut: link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“website.com/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“page.html“> Besser: link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“> link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“>
  • Zusammenspiel mit rel=“canonical“
    Über rel=“canonical“ gesetzte Auszeichnungen könnten inkonsistente Signale an Suchmaschinen senden, wenn zum Beispiel per hreflang bestimmte Dokumente zur Indexierung angepriesen werden, die aber per rel=“canonical“ bereits anderen Dokumenten untergeordnet wurden. Dieses potenzielle Problem umgeht ihr am einfachsten, in dem ihr hreflang nur auf solchen Seiten einbindet, die per rel=“canonical“ ausschließlich auf sich selbst verweisen.

  • hreflang-Einbindung im HTTP-Head-Bereich Da der HTTP-Header vor Übertragung nicht weiter komprimiert wird, blähen umfangreiche hreflang-Angaben den Traffic auf, obwohl dies durch eine andere Implementationsmethode umschiffbar wäre. Auch softwareseitige Beschränkungen der Header-Längen umgeht ihr mit anderen Einbindungsweisen.</br<
Allgemeine Problemquellen
  • Selbstverweis ist nicht vorhanden. Beispiel:
Vorliegendes Dokument: https://www.website.de/page.html Falsch: < link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“fr“ href=“https://www.website.de/fr/page.html“ > Richtig: < link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.website.com/en/page.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“fr“ href=“https://www.website.de/fr/page.html“ >
  • Verweis führt auf die Startseite anstatt auf die lokalisierte Alternative. Beispiel:Vorliegendes Dokument: https://www.website.de/page.html
Falsch: < link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.com/index.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“fr“ href=“https://www.website.fr“ > Richtig: < link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.de/page.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“fr“ href=“https://www.website.fr/page.html“ >
  • Verlinkte URLs existieren nicht. Verweise auf Seiten, bei denen nicht HTTP-Statuscode 200 zurückgegeben wird, können zu Problemen führen.
Beispielhaft aufgeführt ein paar mögliche Folgen:
  • HTTP-Statuscode: 3xx Zusätzliche Belastung des Crawlbudgets. 301-Weiterleitungen könnten in Verbindung mit Browsercaching zu unvorhergesehenem Verhalten führen.

  • HTTP-Statuscode: 4xx, 5xx
    Inkonsistenz bei der bidirektionalen Verlinkung

  • Verweise sind nicht eindeutig. – Eine bestimmte Sprach-/Regionszuweisung ist innerhalb eines Dokuments mehrfach unterschiedlich hinterlegt.
Falsch:
< link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.com/page.html“ > < link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.website.fr“ >

  • Eine bestimmte Sprach-/Regionszuweisung ist durch die Nutzung verschiedener Methoden mehrfach unterschiedlich hinterlegt, zum Beispiel Inkonsistenz zwischen Angaben in XML-Sitemap und HTML-Head-Bereich. Um dieses Problem zu umgehen, ist es hilfreich, nur eine Methode durchgängig zu verwenden.

  • Inkonsistenz innerhalb des URL-Sets Wenn Dokument A Verweise auf die Dokumente A, B und C enthält brauchen Dokument B und C dieselben Verweise.

10.Tldr – Didn’t read = didn’t work?

hreflang ist eine relativ einfach umsetzbare Chance, bei Suchmaschinen Einfluss auf die Ausspielung von lokalisierten Inhalten zu nehmen. Doch wer erst hier mit dem Lesen eingestiegen und sich jetzt für eine hreflang-Einbindung interessiert, ist gut damit beraten, den kompletten Artikel durchzuarbeiten. Das Prinzip ist einfach, die Umsetzung bietet aber viele Stolpersteine, die sich mit diesem Artikel wunderbar vermeiden lassen. Viel Spaß dabei!

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