Aufgesang gibt Unternehmen das Know-how an die Hand, welches sie benötigen, um in Wikipedia einen Artikel zum Unternehmen zu erstellen, wenn Relevanz für die Online-Enzyklopädie gegeben ist. Von Interesse ist ein Wikipedia-Artikel insbesondere deshalb, weil er bei passenden Suchanfragen in den Ergebnislisten bei Google weit oben erscheint und damit große Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein Wikipedia-Artikel stellt für die meisten Menschen zudem eine vertrauenswürdige Quelle dar, in der zentrale Informationen übersichtlich aufbereitet sind. Entsprechend viele Internetnutzer steuern den Wikipedia-Artikel an, wenn sie sich über das Unternehmen informieren möchten – seien es Kunden und Geschäftspartner oder Investoren und Bewerber, aber auch Redakteure.
Turbo für Spendenbereitschaft bei Gemeinnützigkeit
Gemeinnützige Organisationen – wie etwa Vereine oder Stiftungen – profitieren ebenfalls von einer guten Sichtbarkeit bei gesellschaftlichen, sozialen oder kulturellen Themen. Doch nicht nur in den Suchergebnislisten erzielt ein Artikel hohe Präsenz. Es gibt noch einen weiteren Vorteil: Wer nach der Organisation sucht, bekommt rechts neben den Ergebnissen eine Vorschau zum Wikipedia-Artikel ausgespielt. Der Eintrag untermauert damit zugleich die Bedeutung und Seriosität der Organisation. Die Spendenbereitschaft lässt sich so vermutlich auf einfache Weise steigern.
Wenn du nicht für ein gewinnorientiertes Unternehmen, sondern für eine (bekannte) gemeinnützige Organisation tätig bist, darfst du auf etwas mehr Entgegenkommen der Community hoffen – das bedeutet, dass Abweichungen von den Anforderungen und kleine Fehler von ihr gegebenenfalls eher toleriert werden. Relevanz der Organisation nach den Kriterien von Wikipedia muss natürlich trotzdem gegeben sein. Damit der Artikel Bestand hat, muss deine Organisation eine überregionale Bedeutung haben, besondere mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, eine besondere Tradition haben oder eine signifikante Mitgliederzahl aufweisen.
Die Relevanz ist durch unabhängige Quellen (Medienberichte) zu belegen. Ist deine gemeinnützige Organisation eine Stiftung, gilt ein hauptamtlicher Geschäftsführer als Hinweis auf Relevanz. Landes- und Regionalverbände sind regelmäßig nicht relevant. Da die Kriterien viel Interpretationsspielraum lassen, ist bei Uneindeutigkeiten ein vorheriger Relevanzcheck dringend zu empfehlen. Dein Artikel sollte über eine Infobox verfügen, die die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Ein enzyklopädischer Eintrag als Touristenmagnet…
Chancen für mehr Sichtbarkeit ergeben sich mit Wikipedia zudem für Gemeinden und Regionen, die touristisches Potenzial besitzen. Auch in solch einem Fall ist die Community eher bereit, Nachsicht walten zu lassen, wenn ein Artikel etwas werblicher geraten ist, als es sein dürfte. Positiv konnotierte Landschaftsbeschreibungen sind sogar recht weit verbreitet. Die Pflicht zu lückenlosen, neutralen Nachweisen wird in dem Segment ebenfalls oft beanstandungsfrei vernachlässigt.
Unreflektierte Hymnen auf „märchenhafte Landschaften“ solltest du trotzdem lieber vermeiden. Aber bei touristischen Darstellungen bieten sich dir tatsächlich reale Freiräume, die du mit professionellem Know-how und Fingerspitzengefühl nutzen kannst.
Wikidata und Wikivoyage: Schwesterprojekte mit hohem Potenzial
Wenn es deine Organisation nicht in Wikipedia schafft, bietet sich dir mit den Schwesterprojekten der Online-Enzyklopädie eine Option, für mehr Sichtbarkeit zu sorgen. Wikidata ist hierfür ein gutes Beispiel: Es handelt sich um eine Wissensdatenbank, die nicht nur Wikipedia speist, sondern aus der auch Alexa, Google und Siri Informationen beziehen. Unabhängig von ihrer Relevanz für Wikipedia kannst du hier für deine Organisation einen Eintrag anlegen.
Eine weitere Option besteht darin, dass du Bilder und andere Medien aus dem Arbeitsfeld deiner Organisation auf Wikimedia Commons zur Verfügung stellst, die sich in Wikipedia zur Illustration von vorhandenen Inhalten nutzen lassen. Auf diese Weise schafft es deine Organisation auf Umwegen – vermittelt über Bildinhalte – vielleicht doch in den einen oder anderen Artikel.
Ein weiteres Schwesterprojekt der deutschsprachigen Wikipedia mit hohem Potenzial, dass wir dir als Touristiker wärmstens empfehlen, ist Wikivoyage – ein Portal das „freie Reiseinformationen“ zum Thema hat und bei Google ebenfalls sehr präsent ist. Überraschend viele Internetnutzer vorsorgen sich hier mit Informationen zu ihren Reisezielen – so verzeichnet der Artikel zur Reiseregion Franken beispielsweise jährlich etwa 20.000 und der zu Budapest etwa 4.000 Seitenaufrufe.
Mit der Lektion 9 – „Mehr Sichtbarkeit erzielen – auch mit Schwesterprojekten“ – haben dir die „Wikipedia-Praxistipps“ hoffentlich wieder interessante Anstöße gegeben. Schreib uns gern, wenn du ein Thema hast, dass du im Aufgesang-Blog gern einmal behandelt sehen würdest. Dein Input und deine Fragen zu Wikipedia sind jederzeit herzlich willkommen!