Wie erstelle ich einen Google-Shopping-Feed?

von | 27. Aug 2018 | Paid-Advertising

Lesedauer: 6 Minuten

Lesetipps
Google Ads (ehemals AdWords) hat in seiner 18-jährigen Geschichte stetig an Bedeutung gewonnen.
Durch die steigende Anzahl der Werbetreibenden auf der Plattform steigen allerdings die Kosten und der Preisdruck im E-Commerce.
Für viele Unternehmen sind die vor sieben Jahren eingeführten Shopping-Kampagnen eine gute Möglichkeit, niedrigere CPCs und einen besseren ROI als mit Suchnetzwerk-Kampagnen zu erzielen. Google Shopping arbeitet allerdings nicht mit Keywords, sondern nur mit den Produktspezifikationen, um relevante Ergebnisse für den User anzuzeigen. Um Google Ads diese Informationen über eure Produkte zur Verfügung zu stellen, erstellt ihr zunächst einen Google-Shopping-Feed. Alle Artikel, die ihr in der Shopping-Kampagne bewerben wollt, ladet ihr im Google Merchant Center hoch. Im Folgenden geben wir euch eine ausführliche Anleitung, wie ihr eure erste Shopping-Kampagne erstellt.

1. Im Google Merchant Center anmelden

Um den Product-Feed hochzuladen, ist es zunächst erforderlich, sich im Google Merchant Center zu registrieren. Dort sind nicht nur alle Produktdaten hinterlegt, auch allgemeine Daten zum hinterlegten Feed lassen sich abrufen.
  • Produktübersicht, beziehungsweise Status der Produkte
  • aktuelle Product-Feeds
  • bezahlte Klicks
  • Ankündigungen
Google-Shopping Merchant Center Im ersten Schritt der Konto-Erstellung, müsst ihr die grundlegenden Informationen zum Unternehmen sowie die Berechtigungen der einzelnen Kontonutzer angeben. Versandkosten und -regeln könnt ihr in den Konto-Einstellungen ändern. Neben der Angabe der relevanten Unternehmensdaten, ist auch die Angabe der zugehörigen Website, über die der Kauf läuft, im Merchant-Center-Konto erforderlich. Hat Google die URL bereits bestätigt, zum Beispiel bei Verwendung des Google Tag Managers, könnt ihr die Website einfach im Merchant-Konto beanspruchen. Andernfalls muss die Bestätigung der Website-URL mit einer dieser Methoden erfolgen:

  • HTML-Datei-Upload (gängigste Methode)
  • HTML-Tag
  • Google Analytics
  • Google Tag Manager

2. Google-Merchant-Center-Richtlinien

Damit ihr das Merchant Center und damit Google Shopping verwenden dürft, müsst ihr den Google-Nutzungsbedingungen zustimmen. Die Merchant-Center-Richtlinien besagen im Speziellen, dass…

  • nur direkt zum Kauf verfügbare Artikel beworben werden dürfen
  • angegebene Links direkt zur Produktseite führen müssen
  • die Amtssprache des Landes, in dem die Produkte beworben werden, verwendet wird
  • Kunden über die Rückgabe- und Erstattungsrichtlinien informiert werden
  • Nutzerdaten verantwortungsvoll und sicher erfasst werden
  • Richtlinien für Shopping-Anzeigen eingehalten werden
  • eine Website-URL bestätigt und beansprucht wurde
  • die Daten den Produktdatenspezifikationen entsprechen

Außerdem muss die Website einer Reihe von Anforderungen entsprechen. Dazu gehört unter anderem, dass die Verarbeitung und Erfassung von personenbezogenen Daten über einen sicheren Server erfolgen muss (SSL-verschlüsselt).
Zu beachten ist, dass Google euer Merchant-Center-Konto deaktiviert, wenn ihr euch 14 Monate lang nicht einloggt.

3. Daten-Feed erstellen

Der Haupt-Feed besteht aus einer Datei, die alle Informationen über die angebotenen Artikel sowie deren beschreibende Attribute enthält. Um weitere Produktdaten einzureichen, könnt ihr Sub-Feeds verwenden und mit dem Haupt-Feed verknüpfen.
Unter dem Menüpunkt „Feeds“ lassen sich zwei Eingabemethoden wählen:

3.1. Product-Feed über Google-Tabellen hochladen

Die einfachste Variante zum Einreichen des Feeds ist die Registrierung eines Google-Tabellenblatts im Merchant Center. Dieses müsst ihr entsprechend der Vorgaben mit Attributen befüllen. Das Google-Merchant-Center-Add-on stellt euch eine entsprechende Vorlage zur Verfügung und kann fehlende Informationen automatisch ergänzen.

Google-Shopping Google Tabellen

Bevor der Upload erfolgen kann, stellt ihr den Upload-Zeitplan ein. Das ist wichtig, um die Informationen stets aktuell zu halten. Die Häufigkeit des Datenabrufs richtet sich danach, wie häufig ihr Änderungen an euren Produkten vornehmt und ist auf maximal alle 30 Tage begrenzt.

Google-Shopping Hauptfeed

3.2. „Geplanter Abruf“ durch Google

Eure Website speichert dabei den Daten-Feed, den Google zu bestimmten Zeiten direkt abrufen kann.

3.3. Upload des Feeds

Sofern die Größe des Feeds 4 GB nicht überschreitet, ist ein Upload der Dateien über SFTP, FTP, Google Cloud Storage oder manuell im Merchant Center möglich.

3.4. Website-Crawling oder automatische Feeds

Dabei nutzt Google strukturierte Daten der Website, die im Crawling erkannt werden, um entsprechende Produktdaten abzurufen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn diese Option im Merchant Center ausgewählt und die Daten entsprechend dem schema.org-Standard ausgezeichnet sind.

Tipp: Ihr könnt den Feed auch als „Test“ anlegen, wodurch die Produkte nicht sofort in den Suchergebnissen erscheinen.

4. Feed-Spezifikationen

Um die angebotenen Produkte aller Advertiser vergleichbar zu machen, benötigt Google standardisierte Produktinformationen. Diese sind immer in englischer Sprache auszuzeichnen. Welche Attribute Google benötigt, hängt zwar von der Art des Produkts ab, folgende Informationen sind jedoch stets gefordert:

  • id: eindeutige Artikelnummer
  • title: Produktname
  • description: Produktbeschreibung
  • link: Link zu der exakten Produktseite (keine Kategorieseite)
  • image_link: URL zum Hauptfoto des Produkts
  • availability: aktuelle Verfügbarkeit
  • price: Preis und Währung inklusive Steuern
  • shipping: Versandkosten (falls diese im Einzelfall von den im Merchant Center voreingestellten Kosten abweichen)

In Abhängigkeit von Zielland und Produktkategorie, gebt ihr folgende Attribute ein:

  • google_​product_​category: bei Bekleidung & Accessoires, Medien und Software
  • brand: Marke bei neuen Artikeln (außer Filme, Bücher und Musikaufnahmen)
  • condition: bei gebrauchten oder generalüberholten Artikeln
  • gtin: bei neuen Artikeln mit einer vom Hersteller zugewiesenen GTIN
  • mpn: bei neuen Artikeln ohne GTIN
  • adult: bei Artikeln die Inhalte nur für Erwachsene enthalten
  • multipack: bei mehreren identischen Artikeln, die zusammen verkauft werden
  • is_​bundle: bei unterschiedlichen, vom Händler zusammengestellten Artikeln
  • item_​group_​id: bei verschiedenen Varianten des Artikels

Für Bekleidung sind zudem die Spezifikationen „age_​group“, „color“, „gender“, „material“, „pattern“ und „size“ erforderlich. Daneben gibt es noch eine Reihe optionaler Attribute, die hilfreich sein können, damit die eigenen Produkte an Relevanz gewinnen.

Alle möglichen Produktdaten-Spezifikationen findet ihr in der Google-Hilfe.

5. Feed-Regeln im Google Merchant Center anlegen

Im Merchant Center könnt ihr Regeln für jeden Feed hinterlegen. Diese vereinfachen die Bearbeitung des Feeds, indem zum Beispiel fehlende Attribute automatisch gefüllt werden, um so den Anforderungen von Google zu genügen. Auch das Einfügen von Attributen aus einem Sub-Feed ist so möglich.

Diese Optionen ermöglichen das Ändern von Daten im Feed:

  • „Standardisieren“
  • „Anhängen“
  • „Voranstellen“
  • „Suchen und ersetzen“

Die folgenden Optionen ermöglichen das Konfigurieren der Datenquelle des Feeds:

  • „Festlegen auf“
  • „Extrahieren“
  • „Aktuellsten Wert übernehmen“ verwenden

Google-Shopping Merchant Center

Google-Shopping Merchant Center

6. Optimierung des Shopping-Feeds

Da die Shopping-Kampagnen keine Keywords, Keyword-spezifische CPCs und Anzeigentexte hinterlegen, erfolgt die Optimierung am besten über die Optimierung des Product-Feeds:
  • Attribute korrekt und vollständig angeben
  • Optionale Attribute verwenden
  • Produkttitel optimieren (Beschreibung und Kategorie eher zweitrangig)
Über Kampagnenstruktur / -einstellungen in Google Ads könnt ihr die Performance ebenfalls verbessern:

  • negative Keyword-Listen und regelmäßige Auswertung der Suchanfragen
  • granulare Struktur der Shopping-Kampagnen aufbauen
  • SPAGs: „single-product ad group“ für Bestseller erstellen
  • Priorisierung einzelner Shopping-Kampagnen

7. Merchant-Center mit dem Google-Ads-Konto verknüpfen

Nach der erfolgreichen Erstellung des Produktdaten-Feeds im Merchant Center könnt ihr Shopping-Kampagne im Google-Ads-Konto erstellen. Dazu wählt ihr im Merchant Center unter dem Menüpunkt „Kontoverknüpfung“ das zugehörige Konto aus.

Voilà, der Produktdaten-Feed ist nun erstellt und verknüpft. Nun könnt ihr in Google Ads neue Shopping-Kampagnen erstellen.

Google-Shopping Kontoverknüpfung

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