Die Werbung für Apps entwickelt sich deutlich weiter. Gut lässt sich das an den Erlösmodellen sehen: Zuerst gab es TKP-Kampagnen, die pro tausend Anzeigen bezahlt wurden. Dieser Preis sank schnell auf ein Niveau von wenigen Cent. Dann kamen die CTR-Kampagnen (auch als
PPC bekannt), wo nur noch der Klick auf eine Werbung vergütet wurde. Das ließ sich manipulieren und manch chinesisches Hinterhof-Büro verdiente so hunderttausende Dollar. Deshalb wurde CPI eingeführt, wo der Publisher nur noch für die Installationen von beworbenen Apps vergütet wurde. Heute haben wir CPA, wo nur der wirklich aktive App-Nutzer, der in der App bestimmte Punkte erreicht, noch vergütet wird.
Die Zügel wurden also sehr angezogen. Ein Grund dafür, dass die Werbung zum ständigen Begleiter des mobilen Marktes geworden ist, weil die Publisher immer schwerer damit Geld verdienen können und so noch mehr Werbung einblenden. Einige Herausgeber vergüten das Ansehen von Werbung mit kleinen (kostenlosen) digitalen Vorteilen. In Spielen gibt es kleinere Beträge der Spielwährung oder einen zusätzlichen Versuch, ein Level abzuschließen.
Zur Ehrenrettung der Marketingleute mit den Budgets muss gesagt werden, dass findige App-Herausgeber immer wieder Wege fanden, sich unrechtmäßig an geschalteter Werbung zu bereichern. Allein 2018 wurde Betrug mit mobiler Werbung im Wert von 4,8 Mrd. US-Dollar entdeckt. Und das war nur die Spitze des Eisbergs.
Der Werbekuchen wächst: 17 Mrd. US-Dollar werden voraussichtlich allein 2018 in die Werbung für App-Installationen geflossen sein. 2020 sollen es bereits 30 Milliarden sein.
Große Werbenetzwerke bilden eine Art Kreislaufwirtschaft, von der die Teilnehmer profitieren. Die Herausgeber empfehlen sich gegenseitig. Die Etats für diese ständigen Werbeeinblendungen heben sich gegenseitig nahezu auf, weil jeder zahlt und jeder darüber neue Nutzer generiert, denen wiederum Werbung angezeigt werden kann.
Die Werbung für die eigene App wird aufgrund des Wettbewerbs immer teurer – der Erfolg von Werbemaßnahmen nimmt ab, weil die Nutzer die Werbung förmlich ausblenden. Und auch wenn neue Nutzer gewonnen werden, die eine beworbene App installieren, dauert es im Schnitt nur 5,9 Tage, bis die App wieder deinstalliert wird. Deshalb ist es so wichtig, den App-Nutzer zu überzeugen, die App nicht gleich wieder zu deinstallieren und ihn zu motivieren, die App auch regelmäßig zu nutzen.
Das geschieht bei erfolgreichen Apps durch Notifications, regelmäßige Updates, die Untersuchung des Nutzerverhaltens und zügige Reaktion auf die Bewertungen.