Der Lebenszyklus eines Backlinks

von | 27. Jan 2020 | SEO

Lesedauer: 6 Minuten

Lesetipps
Wenn es um Linkbuilding geht, herrschen in der SEO-Welt rege Diskussionen: Ankertexte, Domain Authority der linkgebenden Seite und dofollow sowie nofollow sind nur einige der Faktoren, um die es sich immer wieder dreht. Das ist nur verständlich – schließlich gelten Links weiterhin als einer der wichtigsten von Google bestätigten Ranking-Faktoren. Backlinks fungieren mittlerweile oft als Zünglein an der Waage, wenn Google sich zwischen zwei ansonsten hervorragend suchmaschinenoptimierten Seiten entscheidet. Das Thema Backlinks ist auch deshalb interessant, da sich das Linkbuilding offpage abspielt und sich somit Vieles dem direkten Einfluss des zuständigen SEO-Marketers entzieht.
Eine Flut an Artikeln und Fachbeiträgen beschäftigt sich damit, wie beim Suchen und Setzen von Backlinks alles richtig gemacht wird, damit sich der zeitraubende Aufwand (und teils auch monetäre Einsatz) auch lohnt. Was geschieht jedoch, nachdem all diese Mühen vollbracht sind und ein frischer neuer Backlink endlich das Licht der Welt erblickt? Wie wirkt sich der neue Link auf euer Ranking aus? Und noch viel spannender: Habt ihr damit für alle Zeiten einen Ranking-Vorteil gewonnen? Wie lange existiert dieser Link überhaupt? Und was passiert, wenn jemand diesen wieder entfernt? Wie gesagt: Nicht alles liegt in eurer Hand.

Wie bewertet Google die Lebensdauer von Backlinks?

Grundsätzlich hält sich Google mit Antworten auf diese Fragen recht bedeckt. Eine eindeutige Antwort darauf, wie wichtig es ist, dass ein Link lange existiert und welcher Zeitraum als „lang“ zu werten ist, gibt es nicht. Anzunehmen ist, dass sich die Antworten von Fall zu Fall etwas unterscheiden. Dennoch spricht einiges dafür, dass ihr nicht nur die „Geburt“ eures Backlinks aufmerksam gestalten, sondern auch seinen gesamten Lebenszyklus im Blick haben solltet. Ein Link, der alle bekannten Qualitätsmerkmale erfüllt, jedoch nach zwei Wochen wieder entfernt wird, macht den geneigten SEO-Marketer stutzig: Ist das Linkziel doch nicht empfehlenswert? War der Grund für die Verlinkung vielleicht dubios? Es ist naheliegend, dass solche Fragen auch im Google-Algorithmus angelegt sind – schließlich muss sich der Algorithmus auf Links als Zeichen der Weiterempfehlbarkeit verlassen. Der Vollständigkeit halber sei hier noch das sogenannte Link-Echo erwähnt. Gemeint ist, dass der positive Effekt auf das Ranking einer Seite noch lange Zeit weiterbestehen kann, obwohl der verantwortliche Backlink längst nicht mehr existiert. Offenbar kann ein Backlink also noch als „Geist“ fortwirken. Die Gründe hierfür sind jedoch nicht abschließend geklärt und ein Link-Echo ist nichts, worauf ihr eure Backlink-Strategie aufbauen solltet. Verschwinden beispielsweise zu viele Backlinks in kurzer Zeit, werden durchaus Ranking-Verluste sichtbar. Frei nach dem Motto „Die Welt gehört den Lebenden“ halten wir uns hier also weiter an langlebige Links.

Gründe für langlebige Backlinks

Hier sind einige Gründe, warum ihr eurem Backlink zu einem langen Leben verhelfen solltet:

  • Nachdem ein Link gesetzt wurde, dauert es ein wenig, bevor er sich auf das Ranking auswirkt. Schließlich benötigt der Googlebot Zeit, die Website erneut zu crawlen und den Link zu finden. Zudem beobachtet Google, ob es bei diesem Link bleibt, oder ob er geteilt wird und sich somit vervielfältigt. Dies gibt Google schließlich Aufschluss darüber, ob der verlinkte Inhalt von Nutzern als wertvoll eingestuft wird.
  • Ein schnell wieder entfernter Link hat kaum eine Möglichkeit sich zu vermehren, indem er von begeisterten Nutzern wieder und wieder an anderer Stelle gesetzt wird. So muss der fachkundige Blogger erst einmal auf den Link stoßen, bevor er ihn im seinem neuesten Blogbeitrag aufnehmen kann.
  • Solange der Backlink „lebt“, bringt er im Idealfall immer wieder Traffic auf eure Seite.
    Der Linkjuice fließt weiterhin zu eurer Seite.

Es gibt also ausreichend Gründe, wegen denen ihr euren Backlink bis ins hohe Alter schätzen solltet. Doch wie sorgt ihr denn nun dafür, dass der Link in Ruhe alt werden kann?

Wie verhelft ihr einem Backlink zu einem langen Leben?

Alles beginnt mit dem Content

Hier kommt nun ein weiterer zentraler Ranking-Faktor ins Spiel: Der Content. Der Lebenszyklus eines Links beginnt zunächst im Dokument, das künftig unter dem Link verfügbar sein wird. Schon hier bestimmt ihr die Lebenserwartung: Denn der Inhalt kann Grundlegendes darlegen, völlig unbekannte Tatsachen ans Licht befördern oder Abgedroschenes reproduzieren und dadurch langweilen. Beinhaltet die Zielseite relevanten und hochwertigen Content, besteht keine Motivation, den Link zu entfernen und gegebenenfalls durch einen anderen zu ersetzen. Im Gegenteil: Bestenfalls entstehen noch viele weitere Backlinks durch euren hochwertigen Content, die dann ihrerseits ihre Wirkung entfalten. Der Link ist vor allem dann ein Langläufer, wenn es eine Freude ist, ihn mit anderen zu teilen. Dies ist vor allem der Fall, wenn sich dahinter etwas Einzigartiges verbirgt. Erkenntnisse, Ideen oder Unterhaltung, die nicht überall zu finden sind. Was übrigens auch nicht überall zu finden ist: Inhalte, die von Menschen oder Websites mit hoher Reputation empfohlen werden. Wenn ein großer oder kleiner Meinungsführer, der verlässlich gute Inhalte sät, den Link verbreitet, verlängert dies sein Leben maßgeblich. Last but not least: Die Langlebigkeit eines Links korreliert mit der Zeitlosigkeit des Contents. Dieser sollte also stets aktuell sein.

Weiterleitung nicht vergessen

Gibt es auf eurer Website Umbaumaßnahmen oder einen kompletten Relaunch? Dann vergesst das Weiterleiten nicht! Wenn es keine Weiterleitung für die Zielseite gibt, erreicht der Backlink – genau wie der Nutzer – diese nicht mehr. Das ist ein häufiger Grund dafür, dass Backlinks irgendwann nutzlos werden.

Unter Umständen beraubt euch jemand per Broken Linkbuilding der Möglichkeit, euren „verstaubten“ Backlink wiederzubeleben. Mehr zu Broken Linkbuilding erfahrt ihr hier.

Finger weg vom eingebauten Verfallsdatum

Es gibt auch Fälle, in denen von Anfang an klar ist, dass euch euer neuer Link nicht lange erhalten bleibt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ihr einen Deal mit einem der vielen Dienstleister im SEO-Bereich eingeht, die Links über Link-Netzwerke erzeugen und sich dafür gut bezahlen lassen – Am Ende der Zusammenarbeit die gesetzten Links jedoch absichtlich wieder entfernen. Von dieser Praktik, die auch Linkmiete genannt wird, gilt es sinnvollerweise Abstand zu halten. Outreach-Links sind hingegen wesentlich langlebiger, ganz natürlich und daher attraktiver. Ausführliche Informationen zu einer erfolgreichen Outreach-Strategie findet ihr hier.

Flexibel bleiben – Manche Backlinks sind als Kurzstreckenläufer erfolgreich

Zugegebenermaßen ist es nicht immer ein mögliches Szenario, zeitlosen Content zu verlinken. Vielleicht ist das Ziel stattdessen eine spontane Rabattaktion, die ebenfalls ihre Berechtigung hat und sich an anderer Stelle in die Marketing-Strategie einfügt. Es gibt noch weitere Konstellationen, bei denen euer Link vielleicht nicht sehr alt wird, die aber dennoch sinnvoll sind. Dies ist beispielsweise bei Veröffentlichungen mit Verlinkungen in News-Portalen der Fall. Diese können sich sehr positiv auf das Ranking auswirken. Hier gibt es jedoch ab und zu den Fall, dass Beiträge nicht jahrzehntelang online bleiben. Oftmals werden ältere Veröffentlichungen inklusive der enthaltenen Backlinks nach einiger Zeit archiviert oder komplett gelöscht. Das heißt aber nicht, dass ein Backlink aus dieser Quelle keine guten Dienste leisten kann. Ihr solltet euch dessen bewusst sein und es vor einer Veröffentlichung in Erfahrung bringen.

Der Lebenszyklus von Backlinks

  • Langlebige Backlinks sind in vielen Fällen anzustreben, damit ihr auch lange von den positiven Effekten profitiert. Diese sind auch unabhängig davon vorhanden, wie Google die Lebensdauer eines einzelnen Backlinks bewertet.
  • Ein Link wird mit einem Dokument geboren, auf das er verweist. Der Link wächst mit Menschen, die ihn nutzen. Reif wird er durch das Teilen. Welches Ausmaß das Teilen annimmt, ist einerseits in der Qualität des Dokuments angelegt und hängt andererseits davon ab, wer genau die Menschen oder Institutionen sind, die ihn teilen. Es gilt also, die richtigen Kandidaten zu erreichen. Erstellt guten Content und pflegt diesen.
  • Nicht jeder Link muss für die Ewigkeit sein. Das Internet ist ein schnelllebiges, sich ständig veränderndes Medium. Links zu verlieren und neue hinzuzugewinnen, ist deshalb völlig normal.
  • Auch Links, deren Haltbarkeit absehbar begrenzt sind, können sich lohnen. Sie bringen alle Vorteile eines Backlinks mit sich – nur eben nicht für immer.
  • Wenn nachhaltiges SEO betrieben wird, ist es nicht schlimm, wenn ihr manche Links wieder verliert. Denn im günstigsten Fall haben sie sich in Kombination mit anderen SEO-Maßnahmen selbst überflüssig gemacht und ihren Beitrag zur Verbesserung des Rankings geleistet.
  • Finger weg von Dienstleistern, die euch in Gefahr bringen, abgestraft zu werden, teuer sind und Backlinks mit eingebautem Verfallsdatum anbieten.

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